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Montag, 28. September 2020

Sicheres Velofahren dank Behebung von Schwachstellen: Der Kanton soll einen Gang höher schalten

Der Kanton Zürich hat 1200 Schwachstellen bei der Veloinfrastruktur im Velonetzplan ausgewiesen. Damit ein sicheres und effizientes Velofahren in Zukunft sichergestellt ist, verlangen Grünliberale, Grüne, SP, EVP und AL ein zusätzliches Bauprogramm mit dem Ziel, die Schwachstellen zu beheben und den Velonetzplan bis 2050 durchgängig zu realisieren. Weiter sollen Neubau- und Sanierungsprojekte von Strassen einer systematischen Überprüfung und einem Abgleich mit dem Velonetzplan unterzogen werden und die Standards für Veloinfrastrukturen sollen aktualisiert und ergänzt werden.

Eine breite Allianz aus glp, Grünen, EVP, SP und AL hat heute ein Vorstosspaket eingereicht, mit dem Ziel, dass Schwachstellen in der Veloinfrastruktur behoben werden. Die Grundlagen dazu liefert der kantonale Velonetzplan, der auf Basis der regionalen Richtpläne behördenverbindlich verankert ist.


Die erste Motion verlangt gesetzliche Anpassungen, um die nötigen finanziellen Ressourcen, im Umfang von 30 Millionen Franken pro Jahr, für die Behebung der 1200 Schwachstellen, bereitzustellen. Für Sonja Gehrig, glp-Kantonsrätin, soll auf diesem Weg die Reduktion der Schwachstellen gefördert werden: «Das Ziel ist es, dass mindestens ein Drittel der Schwachstellen bis 2030 und mindestens zwei Drittel bis 2040 behoben werden, sodass der Velonetzplan bis 2050 durchgängig realisiert ist. Ein attraktives, gut ausgebautes, alltagstaugliches Velowegnetz ist eine direkte Klimaschutzmassnahme.» Die Behebung der Schwachstellen hat mit hoher Priorität zu erfolgen, sagt Thomas Forrer, Kantonsrat Grüne: «Dafür braucht es ein kantonales Bauprogramm, in dem die Etappenziele des Veloweg-Ausbaus klar festgelegt werden. An dringendsten sind Strecken in dicht besiedelten Gebieten, damit es mit der Umlagerung vom MiV aufs Velo endlich vorwärts geht.»


Die zweite Motion soll sicherstellen, dass bei sämtlichen Strassenbauprojekten, auf den betroffenen Abschnitten, immer auch die Schwachstellen gemäss kantonalem Velonetzplan behoben werden. Dies bedingt eine systema-tische Überprüfung und ein Abgleich mit dem Velonetzplan – eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Der dritte Vorstoss, ein Postulat, fordert, dass die Grundlagen für Standards aktualisiert und wo angebracht ergänzt werden.


Tobias Mani, Kantonsrat der EVP, betont, dass ein gutes Velowegnetz helfe, den Verkehr zu entflechten und Unfälle zu vermeiden: «Zudem ist Velofahren gesundheitsfördernd, lärmarm und klimaschonend.» AL-Kantonsrat Manuel Sahli sagt, dass in Zeiten von Corona, das Velofahren noch höhere Beliebtheit erfährt. «Dabei ist es wichtig, dass wir eine attraktive Veloinfrastruktur möglichst rasch bereitstellen.» Priorität haben Verbesserungen auf Strecken mit einem grossen Verlagerungspotenzial, sagt SP-Kantonsrat Felix Hoesch: «Nicht nur die grossen Städte wie Zürich und Winterthur sind gefordert, bei der Veloinfrastruktur einen Gang höher zu schalten, sondern auch der Kanton.» Dass dies ein berechtigtes Anliegen ist, zeigt die gestrige Annahme der Velorouten-Initiative mit einem deutlichen Mehr von über 70% durch die Stadtzürcher Stimmbevölkerung. Die Velorouten-Initiative fordert, dass auf Stadtgebiet innert 10 Jahren auf einer Strecke von 50 Kilometern Veloschnellrouten gebaut werden.