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Freitag, 25. Januar 2019

Grünliberale fordern Schnellspur für vollbesetzte Fahrzeuge

Um der überlasteten Strasseninfrastruktur und der einseitigen Forderung nach einem Ausbau der Strassen entgegenzuwirken, möchten die Grünliberalen die intelligente Nutzung der bestehenden Infrastruktur vorantreiben. Autofahrern, die zu Stosszeiten Mitfahrende befördern, soll eine Schnellspur angeboten werden.

26'000 Staustunden wurden 2017 schweizweit registriert, Zürcherinnen und Zürcher verbrachten durchschnittlich 51 Stunden im Stau. Gleichzeitig betragen die Sitzplatzreserven auf der Strasse 300%, da die meisten FahrerInnen alleine in ihrem Auto unterwegs sind. Könnte die durchschnittliche Besetzung der Privatwagen von aktuell 1,1 auf 1,6 Personen gesteigert werden, wäre die Stausituation zu Stosszeiten weitgehend gelöst.

 

Ride-Sharing ist in der Schweiz noch wenig verbreitet. Einerseits besteht ein hoher Komfortanspruch, andererseits fehlt es an wirksamen Anreizen, Mitfahrer zu befördern resp. seinen eigenen Wagen aufgrund einer Mitfahrgelegenheit stehen zu lassen.

 

Deshalb möchten die Grünliberalen in Zukunft Ride-Sharern eine Schnellspur anbieten. Autofahrer, die mindestens zwei weitere Passagiere befördern, kommen schneller an ihr Ziel und sparen sich die ärgerlichen Staustunden. Damit würde ihnen einerseits ein starker Anreiz gesetzt, regelmässig oder gelegentlich weitere Personen zu befördern. Andererseits würde die bestehende Strasseninfrastruktur ohne Spurausbau intelligenter und effizienter genutzt. Dieses Konzept hat sich in amerikanischen Städten bereits durchgesetzt und wird im Pendlerverkehr rege genutzt.

 

In Zürich wäre das Konzept an vielen staukritischen Stellen umsetzbar, etwa auf bestehenden Zweitspuren oder auf Parallelstrassen. Deshalb wird ein entsprechender Vorstoss am Montag im Kantonsrat eingereicht. Weil ein solches System den Metropolitanraum Zürich überragt und seine volle Wirkung in Koordination mit dem Autobahnnetz entfaltet, wird dieser Vorstoss gleichzeitig auf Bundesebene eingereicht.

 

Für Rückfragen:

Judith Bellaiche, Kantonsrätin, Tel. +41 79 217 56 45